Queenstown – Auch wenn die letzte Ski Weltcup Saison frühzeitig zu Ende gegangen ist, haben wir mit Alice Robinson eine junge Skirennläuferin gesehen, die den ersten und letzten Riesenslalom des abgelaufenen Winters gewonnen hat. Die Neuseeländerin hat einen Weg eingeschlagen, der von Erfolg gekrönt ist. Dabei ist sie erst 18 Jahre alt.
Beim Saisonauftakt auf dem Rettenbachferner hoch über Sölden im Ötztal zeigte die junge Athletin, was in ihr steckt. Mit jugendlichem Elan, dem notwenigen Ehrgeiz und der Reife einer Großen spulte sie zwei Durchgänge ab, die in der Summe den ersten Platz bedeuteten. Von nun an bestand kein Zweifel, dass sie die Zukunft des Riesentorlaufs darstellt. Der „Kiwi“ ist in der Lage, Großes zu leisten. Sie verwies die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin um sechs Hundertstelsekunden auf Rang zwei.
Auch wenn sie in den weiteren Rennen etwas abbaute – das ist normal und soll keine Schmälerung ihrer Erfolge darstellen –, belegte sie in der Disziplinenwertung den ausgezeichneten fünften Rang. Auf Federica Brignone aus Italien fehlten ihr 107 Zähler. Im slowenischen Kranjska Gora stand die Neuseeländerin abermals auf der höchsten Stufe des Podests. Ohne Zweifel gehört Robinson die Zukunft. Die 2001 geborene Skirennläuferin wird auch im WM-Winter eine heiße Kandidatin sein, wenn es darum geht, in der Grundlagendisziplin auf das Treppchen zu klettern.
Die Aussichten stehen gut. Auch wenn der 18-jährige Jungspund aufgrund des Coronavirus viele Trockeneinheiten abspulen muss, denkt sie auch an Starts im Super-G. Die ersten Weltcupeinsätze im Speedbereich, die in Garmisch-Partenkirchen über die Bühne gingen, verliefen nicht so gut. Aber im Europacup zeigte sie mit den Rängen sechs und sieben, eingefahren in Reinswald, ihre Unbeschwertheit. Noch besser lief es bei den Junioren-Weltmeisterschaften im norwegischen Narvik. Sie belegte hier Position vier und schrammte nur um elf Hundertstelsekunden an der Bronzemedaille, die an die Französin Karen Smadja Clément ging, vorbei.
Robinson will auch im Slalom punkten. Dann steht einer guten Kombi-Spezialistin nichts Wege. In Altenmarkt-Zauchensee hat sie schon gezeigt, was sie erreichen kann. Auf alle Fälle wird die Neuseeländerin uns noch viel Freude bereiten. Und dass sie aufgrund ihres Vornamens und dem Weltcupzirkus fast schon eine Hauptrolle in einem etwas anderen „Alice im Wunderland“-Film spielen kann, liegt auf der Hand.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it