Sölden – Nach 24 harten Monaten freute sich die US-amerikanische Skirennläuferin Mikaela Shiffrin über ihren Sieg in Sölden. Der Triumph im Riesentorlauf ist gleichzeitig der 70. Erfolg bei einem Ski Weltcup Rennen. Die 26-Jährige dominierte das Geschehen und wirkte sichtlich gelöst. Im Zielraum wartete Mutter und Mentorin Eileen, aber auch Freund Aleksander Aamodt Kilde.
Auch ein Lächeln huschte der Skirennläuferin über das Gesicht. Die sechsfache Weltmeisterin und dreifache Gesamtweltcupsiegerin erzählte auch, dass sie wieder bei vollen Kräften sei und alles annähernd wie früher wäre. Aber halt doch noch etwas anders? Tief waren die Wunden, die Shiffrin im letzten Jahr erleben musste. So starb Vater Jeff bei einem Unfall, und dann versuchte man langsam die Lücke, die der Tod des Vaters hinterließ, zu schließen. Doch die 26-Jährige wusste von Beginn an, dass so eine Wunde nicht wie ein Kreuzbandriss verheilen würde.
Im Laufe der Zeit erkannte die Skirennläuferin, dass man zuversichtlich in die Zukunft blicken muss. Sie fand mit dem norwegischen Skirennläufer Aleksander Aamodt Kilde einen Partner, von dem sie lernen kann. Auch hat der Wikinger ihr das Lachen wieder beigebracht. Bei der vergangenen Ski-Weltmeisterschaft war die US-Amerikanerin wieder glücklich. Vier Medaillen bei vier Einsätzen können sich sehen lassen. Nun scheint sie wieder in die Spur des Erfolgs zurückgekehrt zu sein.
Shiffrin will bei den bevorstehenden Olympischen Winterspielen in Peking in allen fünf Disziplinen an den Start gehen. Die Athletin, die im Ötztal am Samstag sowohl die Weltmeisterin Lara Gut-Behrami als auch die slowakische Gesamtweltcupsiegerin Petra Vlhová hinter sich ließ, fühlt sich in der Rolle der Gejagten durchaus wohl. Im letzten Jahr fiel der Riesentorlauf in Killington coronabedingt aus. Jetzt will sie auch vor heimischer Kulisse zeigen, dass sie wieder die Alte ist.
Auch wenn bei der Siegerehrung einige Tränen flossen, zeigt ihre Aussage, dass sie sich auf die Speedrennen in Lake Louise und die Trainingssessions in den USA freue, dass sie sich auf einen sehr guten Weg zurück in die Normalität befindet.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sueddeutsche.de