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Über das zeitnahe Ende der Kombination als Disziplin im Skirennsport

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Peking – Bei den Olympischen Winterspielen in Peking stehen natürlich die Alpinbewerbe auf dem Programm. Dort werden wohl zum letzten Mal die Siegerin und der Sieger in der Kombination ermittelt. Zum zweiten Mal in Folge steht diese Disziplin aufgrund ihrer geringen Attraktivität nicht mehr im Weltcupkalender. Der Österreicher Marco Schwarz, der im Februar in Cortina d’Ampezzo Kombi-Weltmeister wurde, findet diesen Entscheid sehr schade. Er hat Spaß und würde gerne die eine oder andere Kombination bestreiten.

Wenn wir die tschechischen Ski-Asse anschauen, so hat Tomas Bank mit drei WM-Ergebnissen in den Top-10 in der Kombination seine größten Erfolge gefeiert. Das gelang in ihm in keiner anderen Disziplin. Wie es nun um die Kombi ausschaut und wie es um die Entwicklung weiterer Disziplinen bestellt ist, wird eine eigens berufene FIS-Sonderkommission entscheiden. Johan Eliasch hat sie nach seiner Wahl zum Präsidenten des Weltskiverbandes im Juni eingesetzt.

Als der alpine Skilauf 1936 in Garmisch-Partenkirchen erstmals im olympischen Programm auftauchte, war die Kombination das einzige Rennen. Mehr noch: Sie galt einst als Vorzeigemodell für den Abfahrtslauf. Das Bemühen, den vielseitigsten Skisportler zu finden, führte in den Anfangsjahren des Weltcups in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren zur Popularisierung des Sports. „Wenn man die Zeiten von Karl Schranz und Jean-Claude Killy anschaut, kann man feststellen, dass sie die Stars und Helden ihrer Zeit waren“, so FIS-Rennsportdirektor Markus Waldner.

Mit der Professionalisierung des alpinen Skisports in den 1980er-Jahren wurde die Kombination ein wenig ins Abseits geschoben. Unternehmen begannen, für jede Disziplin spezifische Geräte zu entwickeln, und die Kluft zwischen den Speed- und den technischen Disziplinen wurde immer größer. Außerdem meinte Waldner, dass diese Disziplinen einfach nicht zusammenpassen, was ein Problem darstellt. Die Körper der Speedspezialisten á la Beat Feuz, Dominik Paris oder Matthias Mayer sind für die Abfahrt und den Super-G trainiert und müssen Kraft haben. Slalomspezialisten sind kleiner, verfügen über eine andere Körperkonstruktion… und es sei gefährlich für sie, wenn es bergab geht.

„Zudem“, so der Südtiroler, „würden Geschwindigkeitsspezialisten auf Torlaufstrecken leiden.“ Wenn man herausragende Skifahrer sieht, der sich im Slalom Sorgen macht, sieht es nicht gut, sondern auch lächerlich aus. Die Frage steht im Raum: Will man das den Fans zeigen, dass Paris wie ein Anfänger aussieht? Die Antwort ist mit einem klaren Nein vergleichsweise kurz, aber man benötigt eine attraktive Show mit Spitzenleistungen.

Vor zehn Jahren fanden im Weltcupkalender vier Kombinationen pro Saison Platz, doch die Anzahl wurde immer kleiner. Die FIS begann mit neuen, für das Fernsehen besser geeigneten Formaten zu experimentieren, die ein junges Publikum anziehen würden. So begannen die Flutlichtrennen und Parallelbewerbe als Ersatz zu dienen. Die Kombination hat sich überlebt, obwohl sich ihr Format im Laufe der Zeit mehrere Male änderte. Ursprünglich war die Disziplin auf zwei Tage verteilt und es gab eine klassische Abfahrt und einen Slalom aus zwei Läufen. Später wurde die Abfahrt verkürzt oder durch einen Super-G ersetzt und der Torlauf in einem Durchgang gefahren.

Die letzte Änderung bei den Welttitelkämpfen in Cortina d‘Ampezzo trug dafür Sorge, dass die besten Super-G-Fahrer zuerst in den Slalom gingen. Dies trug nicht zur Steigerung der Attraktivität bei, da die Medaillengewinner bereits nach einigen Startern feststanden. Die Kombination, bei denen Mikaela Shiffrin und Marco Schwarz triumphierten, hatte die schlechteste TV-Zuschauerzahl aller Rennen. Niemand hat laut Waldner darauf geachtet. Eine Änderung der Startreihenfolge kann keine positive Veränderung bewirken.

Das Problem ist ein anderes. Das Produkt ist nicht gut. Leider gibt es mit Schwarz und Alexis Pinturault nur zwei Athleten, die in den Speed- und in den technischen Disziplinen auf hohem Niveau fahren können. Mehr als fünf Athleten gibt es in der Summe nicht, die die Medaillen unter sich ausmachen. Folglich hat die Kombination keinen Platz in der Zukunft des alpinen Skirennsports. Waldner erwartet, dass die von Peter Schröcksnadel geleitete Arbeitsgruppe zum gleichen Resultat kommt. Der seit 2014 als FIS-Funktionär tätige Südtiroler hofft, dass eine Antwort zeitnah und nicht zu spät erfolgen wird.

Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22  

Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22  

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: sport.aktualne.cz

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