Crans-Montana – Sofia Goggia ist einfach nicht zu bremsen. Diesen Eindruck musste man gewinnen, als man der Italienerin beim heutigen Abfahrtslauf im schweizerischen Crans-Montana bei der Arbeit zuschaute. Für ihren Erfolg benötigte die Olympiasiegerin von 2018 eine Zeit von 1.27,75 Minuten. Die eidgenössische Vorjahressiegerin Lara Gut-Behrami (+0,27), die im Vorfeld die Pistenverhältnisse scharf kritisierte, schwang als Zweite ab. Elena Curtoni, ihres Zeichens eine Teamkollegin von Goggia, spielte ihre Routine vollinhaltlich aus und landete auf Platz drei; ihr Rückstand auf die triumphierende Landfrau betrug sechs Zehntelsekunden.
Sofia Goggia: „Ich bin nicht so beeindruckt. Als ich gefahren bin, war schlechte Bodensicht. Ich habe versucht, zu pushen, bin aber bin in einigen Teilen auch etwas vorsichtig gefahren. Die Form stimmt und ich freue mich auf Morgen. Ich hoffe dass es in Cortina auch so gut läuft.“
Lara Gut-Behrami: „Man kann das Rennen nicht mit gestern vergleichen. Heute waren die Verhältnisse für alle gleich. Gestern hatten einige Athletinnen keine Chance durch den Wind, weil sie auf der Piste stehen geblieben sind. Ich freue mich über den zweiten Platz, das zeigt dass ich bei fairen Verhältnissen ganz vorne mitfahren kann.“
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Die Italienerin Laura Pirovano (+0,82) ging mit der Startnummer 20 ins Rennen und freute sich über den vierten Platz. Sie trug dazu bei, dass wieder einmal die Squadra Azzurra mit einem mehr als befriedigenden Mannschaftsresultat auftrat. Heute wurde die US-Amerikanerin Breezy Johnson (+0,89) Fünfte. Sie verpasste den fünften dritten Platz in Folge um nicht einmal drei Zehntelsekunden. Die Slowakin Petra Vlhová zeigte abermals ihre fahrerische Klasse und konnte in den technischen Passagen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die hinter der Schweizerin Jasmina Suter (6.; +0,91) auf Rang sieben abschwingende Führende im Gesamtweltcup riss einen Rückstand von 1,05 Sekunden auf Goggia auf.
Nicht nach Wunsch lief es für die Swiss-Ski-Athletin Corinne Suter (+1,10), die Achte wurde und wertvolle Punkte im Kampf um die kleine Kristallkugel einbüßte. Viertbeste azurblaue Athletin wurde Federica Brignone (+1,26); sie reihte sich auf Position neun ein. Die besten Zehn wurden von der Eidgenossin Michelle Gisin (+1,32) komplettiert, die sich im Vergleich zum Vortag stark verbessern konnte. Als beste ÖSV-Dame schwang Ricarda Haaser (+1,43) auf Rang zwölf ab. Die Südtirolerin Nadia Delago (+1,44) sammelte als 13. des Tages wieder viele Weltcuppunkte.
Ricarda Haaser: „Ich denke, es war wieder eine sehr gute Fahrt. Der letzte Eitzerl fehlt. die kleinen Wischer braucht es einfach nicht. Dann geht sicher noch mehr. Ich bin mir sicher, ich treffe die Schwünge sehr gut. Es gibt Sicherheit, wenn man weiß, dass man auch direktere Linien fahren kann und das funktioniert. Natürlich will ich bei der WM dabei sein. Eines meiner Lieblingsrennen kommt vor der WM ja noch in Garmisch.“
Die Hausherrinnen Jasmine Flury und Priska Nufer (+je 1,48) verpassten als 15. um gut eineinhalb Zehntelsekunden den Sprung unter die Top-10 des Klassements. Die Deutsche Kira Weidle (+1,56) konnte ihr sehr gutes Ergebnis des Vortages nicht bestätigen und beendete ihren Arbeitstag als 16. Enttäuschung machte sich bei den ÖSV-Ladies Tamara Tippler (+1,64), Mirjam Puchner (+1,65), Sabrina Maier (+1,81), Ariane Rädler (+2,00), Nadine Fest (+2,50) Christine Scheyer (+2,52), Rosina Schneeberger (+2,61) und Stephanie Venier (+2,79) breit.
Kira Weidle: „Insgesamt bin ich mit meiner Fahrt nicht so zu zufrieden. Gestern das Ergebnis hat auf jeden Fall Selbstvertrauen und Sicherheit gegeben. Es gibt Sicherheit, wenn man weiß, dass der Grundspeed da ist. Die Strecke ist definitiv anders, als die letzten Tage. Es ist kälter, die Piste härter. Dunkel, schlagig, schnell!
Stephanie Venier: „Ich hab versucht, mir heute eine gewisse Blase aufzubauen. Ich wollte schauen, dass ich gut ins Ziel komme. Während der Fahrt habe ich die Schmerzen nicht gemerkt, aber im Ziel dann schon. Jetzt müssen wir schauen, dass wir das für morgen wieder so hinbekommen, und ich wieder richtig gut Ski fahre. Die Fahrt heute war wichtig, um wieder Selbstvertrauen in der Abfahrt aufzubauen.“
Tamara Tippler: „Es hilft nichts, dem Rennen jetzt nachzutrauern. Ich bin mit meiner Leistung nicht zufrieden und muss schauen was ich besser machen kann. Ich habe ja schon gezeigt, dass ich es besser kann.“
Sie wurden abermals unter Wert geschlagen und konnten mit den Plätzen 17, 18, 20, 21, 24, 25, 27 und 28 ihre ansatzweise sehr guten Trainingsleistungen nicht bestätigen. Die zuletzt in den Riesentorlaufen von Kranjska Gora überzeugende Ramona Siebenhofer – auch sie ist für das Team Austria unterwegs – büßte über vier Sekunden auf Goggia ein; letzterer kann das gleich sein. Die azurblaue Dominatorin feierte den vierten Abfahrtssieg in Folge und den achten in dieser Disziplin. Die nächste Abfahrt findet genau in einer Woche, am 30. Januar, in Garmisch-Partenkirchen statt.
Ramona Siebenhofer: „Mit der Brechstange geht es halt auch nicht. Ich bin eigentlich mit guten Gedanken hierhergereist, habe gedacht, ich kann das gute Gefühl aus dem Riesentorlauf mitnehmen. Ich habe nicht das Vertrauen in mich, wenn kein positives Erlebnis kommt, dann wird es schwierig. Es hilft eh nichts, weitermachen und das Positive mitnehmen und weiterprobieren.“
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Zwischenstand nach 35 Rennläuferinnen