Beaver Creek – Am heutigen Freitag wurde im US-amerikanischen Beaver Creek der zweite Super-G der Ski Weltcup Saison 2019/20 ausgetragen. Es siegte der Schweizer Marco Odermatt vor dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde und dem Österreicher Matthias Mayer.
Odermatt benötigte für seinen ersten Sieg bei einem Weltcuprennen eine Zeit von 1.10,90 Minuten. Der zweitplatzierte Wikinger Kilde riss einen Rückstand von einer Zehntelsekunde auf. Der Kärntner Mayer (+0,14), 2018 in dieser Disziplin in Südkorea Olympiasieger, belegte den dritten Rang.
Marco Odermatt: „Der Lauf war heute voll am Limit, mehr wäre nicht gegangen. Ich habe oben einen Einfädler in Kauf genommen, aber ja, im Super-G ist man nur am Limit schnell. Mit Nummer zwei es schon extrem schwierig alles richtig einzuschätzen. Ich hatte keine Infos, und nur eine Linie im Kopf und die musste ich dann voll durchziehen.“
Aleksander Aamodt Kilde: „’Heute war es sehr schwer zu fahren, weil es sehr schnell war. Ich habe leider unten einen Fehler gemacht, aber Marco hat auch einen Fehler eingebaut. Wenn man gewinnen will, sollte man fehlerfrei bleiben. Aber ich bin auch mit Platz zwei sehr glücklich.“
Matthias Mayer: „Ich konnte mir die ersten fünf Athleten anschauen und habe gesehen, dass Marco Odermatt voll angegriffen hat. Man hat gesehen, die Fahrer, die zurücknehmen, können nicht mithalten. Nach dem Sturz im Riesentorlauf-Training hatte ich heute keine Probleme, auch wenn es noch etwas zieht.“
Daten und Fakten 2. Skiweltcup-Super-G
der Herren in Beaver Creek 2019/20FIS-Startliste – Super-G der Herren in Beaver Creek
FIS-Liveticker – Super-G der Herren in Beaver Creek
FIS-Endstand – Super-G der Herren in Beaver Creek** Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Der Franzose Alexis Pinturault (+0,37) belegte den sehr guten vierten Platz. Odermatts Landsmann Mauro Caviezel (+0,64) schwang als Fünfter ab. Die Hausherren freuten sich über die sechste Position von Travis Ganong (+0,69). Der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr (+0,74), bei den Weltmeisterschaften in Åre in dieser Disziplinen noch Gewinner einer Medaille, klassierte sich heute auf Platz sieben.
Vincent Kriechmayr: „Ich bin ziemlich angefressen auf meine Leistung, das war viel zu passiv, die Linie war zu rund. Am Anfang haben viele Athleten Probleme gehabt, davon habe ich mich beeinflussen lassen. Morgen muss ich vieles besser machen.“
Max Franz: „Ich hätte gerne noch etwas mehr von der Fahrt von Theaux gesehen. Aber ich habe einfach von oben weg nicht ins Rennen gefunden. Schon beim zweiten Tor ist mir der Ski weggegangen.“
Kildes Mannschaftskollege Adrian Smiseth Sejersted (+0,86) schwang vor dem routinierten Salzburger Hannes Reichelt (9.; +0,91), vor vier Jahren an Ort und Stelle Weltmeister, und dem Italiener Mattia Casse (10.; +0,93) ab. Super-G-Weltmeister Dominik Paris aus Südtirol riss 1,18 Sekunden Rückstand auf Odermatt auf und landete nach einer lange anhaltenden Speed-Podestplatzserie auf den – für ihn wohl enttäuschenden – 13. Rang. Der Ultner war um eine mickrige Hundertstelsekunde langsamer als Thomas Tumler. Der Eidgenosse zeigte ein gutes Jahr nach dem dritten Platz im Riesenslalom, dass ihm die Raubvogelpiste mehr als nur gut gefällt.
Die DSV-Starter Andreas Sander (+1,28) und Thomas Dreßen (+1,96) landeten außerhalb der besten Zehn des Klassements. Ähnliches können wir vom Swiss-Ski-Mann Beat Feuz (+1,30), Paris‘ Teamkollegen Peter Fill und dem österreichischen Vorjahressieger Max Franz berichten. Letzterer will nach seinem Fersenbeinbruch, den er sich in Kitzbühel zuzog, erst langsam nach vorne arbeiten. Die Saison ist noch lange und der Kärntner wird schon zu guten Resultaten, die wir von ihm gewohnt sind, kommen. Geduld ist hier ein guter Berater; mit der Brechstange kann man sowieso nichts erreichen.
Der Deutsche Pepi Ferstl, der in der vergangenen Saison beim Super-G in Kitzbühel ganz oben stand, schied heute aus. Der dritte Super-G des Winters findet vier Tage vor dem Heiligen Abend statt. Ort des Geschehens wird Gröden in Südtirol sein.
Zwischenstand nach 30 Rennläufern
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner