Sölden – Auch wenn der österreichische Skirennläufer Matthias Mayer auch in der bevorstehenden Saison, die am Sonntag in Sölden beginnt, bei den Riesenslaloms an den Start geht, findet er den Weltcupkalender alles andere als ausgewogen. In Zeiten wie diesen würde das Pendel in Richtung Technikspezialisten ausschlagen.
Der Kärntner, 2014 in Sotschi Abfahrts- und vier Jahre später in Pyeongchang Super-G-Olympiasieger, ist nicht der einzige Speedspezialist, der sich eine dritte Disziplin „antut“. Er möchte genauso wie der Norweger Aleksander Aamodt Kilde um die große Kristallkugel mitfahren und bei der Vergabe ein Wörtchen mitreden. Der Wikinger hat, selbst wenn der letzte Winter coronabedingt allzu früh beendet wurde, die begehrte Trophäe gewonnen.
Mayer rechnete vor, dass es ein Ungleichgewicht zwischen den Disziplinen gibt. 16 Speedbewerbe stehen 21 Technikrennen gegenüber. Man muss fast die Grundlagendisziplin, den Riesenslalom mitnehmen, um eine Chance im Weltcup zu haben. Im ÖSV-Kader liebäugelt nicht nur Mayer, im Vorjahr knapp vor Teamkollege Vincent Kriechmayr Vierter, mit dem Gesamtweltcup. Besagter Kriechmayr schnallt sich nach zwei Jahren wieder die Riesenslalom-Skier an, um eben auch angeführtes Großziel irgendwann anzupeilen.
Im letzten Winter fuhr Mayer auf dem Rettenbachferner auf Platz 15 und erzielte somit sein bestes Resultat im Riesenslalom. Der Österreicher will aber auch einstellige Ergebnisse erreichen und auch schon einmal mit einem Podestrang spekulieren. So möchte er sich konstant für den Finaldurchgang der besten 30 qualifizieren und dann dank einer guten Fahrt im zweiten Lauf ordentlich punkten. Ferner ist es möglich, anhand der möglicherweise guten Resultate das Teamaufgebot in der gegenwärtig schwächsten Disziplin der ÖSV-Asse zu vergrößern.
Mayer hat mehr als in den letzten Jahren im Riesentorlauf trainiert. Trainer Sepp Brunner sieht, dass sein zweiter Schützling Vincent Kriechmayr gut gearbeitet hat. Und wenn man den Kärntner und seinen Coach fragt, verschwindet die Freude, wenn man auf den neuen Kalender blickt. Aber das Wichtigste ist, dass trotz Corona Rennen gefahren werden, selbst wenn angeführte Rennauflistung alles andere als ausgeglichen ist.
*** Programm AUDI FIS Skiweltcup Sölden *
Samstag, 17.10.2020: Riesentorlauf Damen (10.00 bzw. 13.00 Uhr)
Sonntag, 18.10.2020: Riesentorlauf Herren (10.00 bzw. 13.15 Uhr)
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kleinezeitung.at