Wengen – Nach einer einjährigen, coronabedingten Pause finden am Lauberhorn wieder Abfahrtsläufe über die Bühne. Bei der heutigen Zusatzabfahrt auf einer verkürzten Strecke gewann der Norweger Aleksander Aamodt Kilde in einer Zeit von 1.42,42 Minuten. Auf den Plätzen zwei und drei schwangen die Schweizer Marco Odermatt (+0,19) und Beat Feuz (+0,30) ab.
Aleksander Aamodt Kilde: „Langentrejen waren heute ein paar Schläge drinnen, das war schwer zu fahren. Dafür ist mir das Kernen-S gut gelungen, da hatte ich eine super Geschwindigkeit. Es war ein cooles Rennen, diese Saison ist bisher richtig cool. Morgen wird es mit einer Minute länger sicher anstrengend. Nächste Woche kommt Kitzbühel, das Programm ist zurzeit schon am Limit.“
Marco Odermatt: „Ich habe den zweiten Platz nicht erwartet, aber ich hatte mit Beat und Carlo gute Lehrer, die das möglich machen. Auf der verkürzten Abfahrt waren meine Chancen natürlich schon höher. Morgen von oben weg wird es für mich, mit den Abfahrt spezifischen Kurven, schon wesentlich schwieriger. Es sind schon besonders schöne Tage für mich. Aber zurzeit passt einfach alles. So etwas kennt jeder Sportler, wenn man im Flow ist, dann läuft es einfach, und man kann es nicht erklären. Wenn es mal schlecht läuft, ist es auch so.“
Beat Feuz: „Die Leistung von Marco ist schon beachtlich. Insbesondere wenn man in Bormio und hier in Wengen auf das Podest fährt, ist definitiv auch ein Sieg von ihm möglich. Aber ich versuche schon, dass ich ihm das Leben noch etwas schwierig machen (lacht). Meine Fahrt heute war korrekt, eine gute Fahrt, aber nicht perfekt. Das Kernen-S wäre heute schon etwas schneller gegangen. Für mich ist es schon wichtig, dass ich jetzt wieder vorne dabei bin.“
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Die Österreicher Daniel Hemetsberger (+0,46), Max Franz (+0,66) und Matthias Mayer (+0,78) klassierten sich auf den Positionen vier bis sechs. Dahinter reihte sich der US-Amerikaner Bryce Bennett (+0,95) auf Rang sieben ein. Die besten Zehn wurden von seinem Landsmann Ryan Cochran-Siegle (8.; +0,96), dem Südtiroler Dominik Paris (9.; +1,00) und dem Slowenen Martin Cater (10.; +1,15) komplettiert.
Daniel Hemetsberger: „Ich habe heute wieder versucht, alles Vollgas zu fahren. Als ich gesehen hab, dass Beat Feuz nur 16 Hundertstelsekunden vorne ist, dachte ich mir schon, das könnte wieder ein richtig gutes Ergebnis werden. Schauen wir mal, was am Ende rauskommt.“
Max Franz: „Morgen gibt es die nächste Chance. Seilersboden, Hanneggschuss habe ich im Training eine frechere Linie gefunden, heute habe ich es leider nicht so gut erwischt. Auch das Kernen-S bin ich im Training sauberer gefahren. Leider ging es heute nicht ganz nach Wunsch. Trotzdem funktioniert es gerade gut, so macht Skifahren schon sehr viel Spaß.“
Carlo Janka (+1,15), der gestern seinen Rücktritt vom Weltcup nach den Rennen in Wengen bekanntgab, wurde starker Elfter. Hinter dem Schweizer wurde Vincent Kriechmayr (+1,26) aus Österreich Zwölfter. Christof Innerhofer (+1,31), seines Zeichens ein erfahrener Südtiroler, positionierte sich in der Rangliste hinter dem amtierenden Weltmeister und sammelte als 13. viele wertvolle Weltcuppunkte.
Vincent Kriechmayr: „Im Kernen-S bin ich einen Pflug gefahren, das habe ich am Anfang meiner Karriere gelernt. Irgendwann hat der Paris so einmal gewonnen, das habe ich recht spontan entschieden, wie ich fahren werde. Langentrejen war ich dann zu gerade dran, dort habe ich das Rennen wirklich verloren. Ich bin den Verantwortlichen dankbar, dass ich das Rennen heute bestreiten durfte und hoffe, auch andere Athleten werden in Zukunft von solchen Regelungen profitieren.“
Die Swiss-Ski-Athleten Stefan Rogentin (+1,40), Niels Hintermann (+1,54), Gilles Roulin (+1,59), Urs Kryenbühl (+1,92) schwangen auf den Plätzen 15, 17, 18 und 24 ab. Otmar Striedinger vom ÖSV-Kollektiv wurde mit einem Rückstand von 1,74 Sekunden auf Kilde als 10. geführt; nicht nach Wunsch verlief der heutige Abfahrtslauf am Fuße von Mönch, Eiger und Jungfrau für die deutschen Ski-Asse. Dominik Schwaiger (+1,89) wurde als Bester des DSV-Teams 23. Morgen findet die nächste Abfahrt – und dann in voller Länge – in Wengen statt. In der Disziplinenwertung sind Kilde und Mayer an Paris vorbeigezogen.
Dies ist der aktuelle Zwischenstand nach 35 Rennläufern. Die restlichen Herren, die noch am Start stehen, können Sie in unserem Liveticker verfolgen. Sollte sich innerhalb der Top 15 noch etwas verändern, werden wir dies natürlich nachtragen.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Rennbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner