Bormio – Heute wurde in Bormio die 2. Abfahrt der Herren in Bormio ausgetragen. Dabei siegte – wie gestern – der Südtiroler Dominik Paris. Fast hätte der junge Schweizer Urs Kryenbühl dem Ultner den Sieg weggeschnappt. Auf Rang drei schwang Kryenbühls Teamkollege Beat Feuz ab.
Paris benötigte für seinen fünften Triumph auf der „Stelvio“ eine Zeit von 1.55,37 Minuten. Kryenbühl hatte acht, Feuz 26 Hundertstelsekunden Rückstand auf den entfesselt fahrenden Südtiroler.
Dominik Paris: „Es war heute nicht ganz so sauber wie gestern. Dafür war die Schrägfahrt sehr gut. Im unteren Teil war schon etwas Gegenwind. Also in Bormio ist es super zu gewinnen, es ist eine meiner Lieblingsstrecken, aber Kitzbühel ist noch einmal etwas anderes. Auf den Gesamtweltcup schaue ich nicht, vor allem haben wir jetzt erst Dezember. Auch im Abfahrtsweltcup, stehen noch viele Rennen an. Abgerechnet wird erst im März, und bis dahin muss man so viele Weltcuppunkte holen wie möglich. Morgen bei der Kombi geh ich an den Start, muss aber wohl meine Füße extra aufwecken. Es ist schon ein anstrengendes, wenn auch sehr erfolgreiches Wochenende für mich.“
Urs Kryenbühl: „Es war gestern schon ein riesiges Ergebnis für mich. Das heute ist bombastisch. Das ich heute noch was drauflegen konnte, und auf das Podest fahre, ist ein Wahnsinn. Ich bin nach meinem Sturz letztes Jahr in Beaver Creek relativ schnell wieder auf ein gutes Level gekommen. Ich konnte mich stetig steigern, und ich habe wieder ein sehr gutes Gefühl. Ich hab auf Vegane Ernährung umgestellt, und fühle mich sehr wohl damit.“
Beat Feuz: „Im Ziel habe ich mir gedacht, so ein Sauhund, dass er schon wieder schneller ist. Dominik fährt auf dieser Piste einfach fast unschlagbar. Es wäre heute machbar gewesen, aber dazu muss dir alles aufgehen. Er kann auch kleine Fehler machen und ist trotzdem schnell. Aber das ist nicht das Wichtigste im Moment, es kommen noch viele Abfahrten. Für mich zählt heute: Vier Abfahrten und vier Mal am Podest!“
Daten und Fakten
3. & 4. Skiweltcup-Abfahrt der Herren in Bormio 2019/20FIS-Startliste – 1. Abfahrtstraining in Bormio
FIS-Liveticker – 1. Abfahrtstraining in Bormio
FIS-Endstand – 1. Abfahrtstraining in Bormio
FIS-Startliste – Abfahrt der Herren (Ersatz Gröden)
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FIS-Startliste – Abfahrt der Herren in Bormio (Samstag)
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FIS-Endstand – Abfahrt der Herren in Bormio (Samstag)Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+0,73) wurde Vierter. Der Österreicher Matthias Mayer (+0,84) schwang als Fünfter ab. Hinter dem Abfahrtsolympiasieger von Sotschi und dem sensationell fahrenden Eidgenossen Niels Hintermann (6.; +0,88) klassierten sich die Franzosen Johan Clarey (+1,09) und Adrien Théaux (+1,40), Maxence Muzaton (+1,53) auf den Rängen sieben, acht und neun.
Matthias Mayer: „Mich hat es bei der Einfahrt Traverse brutal verschlagen, dadurch bin ich zu direkt geworden und musste den Ski hinhalten. Das hat mir viel Geschwindigkeit genommen, dadurch habe ich leider viel Zeit verloren. Der Sturz vom Hannes war nicht schön, das habe ich natürlich mitgekriegt.“
Der ÖSV-Athlet Vincent Kriechmayr, seines Zeichens Super-G-Sieger von Gröden, lag als Zehnter 1,61 Sekunden hinter dem siegreichen Mann aus dem Südtiroler Ultental. Der Österreicher Otmar Striedinger (+2,29) ging mit der Nummer 12 ins Rennen und beendete dieses vor seinem Landsmann Christopher Neumayer (16.; +2,33) als 15.
Bester Deutsche wurde Pepi Ferstl; er riss als 19. des Tages genau zweieinhalb Sekunden auf Paris auf. Punkte gab es auch für seine fast zeitgleichen Teamkollegen Andreas Sander (21.; +2,87) und Dominik Schwaiger (22.; +2,88). Der für Christian Walder ins Rennen gegangene ÖSV-Mann Johannes Kröll (+2,51) war als 20. schneller als Sander und Schwaiger.
Paris hatte mit dem heutigen Sieg einen dreifachen Grund zur Freude. Er gewann keineswegs nur das Rennen, sondern übernahm darüber hinaus auch die Führung in der Disziplinen- und Gesamtwertung.
Pech hatte der mit der Startnummer 1 ins Rennen gegangene Max Franz aus Österreich. Er verpasste ein Tor. Der routinierte ÖSV-Athlet Hannes Reichelt beendete seinen Arbeitstag mit einem Abflug ins Fangnetz. Dabei fasste er sich ans rechte Knie; der Helikopter kam, um den verletzten Skirennläufer zu bergen und ins nahegelegene Krankenhaus zu bringen. Thomas Dreßen aus Deutschland verzichtete aufgrund Knieprobleme auf seinen Renneinsatz.
Zwischenstand nach 40 Rennläufern
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner