Lake Louise/Beaver Creek – Die alpinen Ski Weltcup Rennläufer, die sich den Speeddisziplinen widmen, sind in den nächsten Tagen nicht zu beneiden. In Nordamerika stehen zwischen Lake Louise und Beaver Creek gleich sechs Rennen auf dem Programm. Max Franz aus Österreich, letzthin von Rückenproblemen geplagt, hat in Kanada in den Trainings überzeugt und will in den Rocky Mountains gleich mit sehr guten Ergebnissen in den Olympiawinter starten.
Der Kärntner will selbstredend vorne mitfahren, auch wenn die Konkurrenz bekanntlich nicht schläft. Beim zweiten und letzten Trainingslauf waren die Top-10 nur durch etwas mehr als eine Sekunde getrennt. Franz‘ Mannschaftskollege Vincent Kriechmayr, in Cortina d’Ampezzo Weltmeister, oder der viermalige Kugelgewinner Beat Feuz haben eher geblufft und klassierten sich bei den Probefahrten nicht unter den Besten.
Wenn man über die heißen Podestanwärter diskutiert, gibt es viele Namen. Alle wissen, dass die Spannung groß ist und dass man sich keinen Fehler erlauben darf. Daniel Danklmaier, ebenfalls für das Team Austria unterwegs, betont, dass Max Franz wie ein Rotwein sei. Je länger man ihn offen lässt, umso besser sei er. Auch Otmar Striedinger zeigte vor allem im ersten Zeitlauf, was in ihm steckt. Matthias Mayer, wie Franz und Striedinger ein Kärntner, war auch einigermaßen zufrieden.
Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde zeigte sich in einer guten Form. Der Kreuzbandriss und seine Nachwirkungen sind vergessen; der Wikinger fährt wie zu besten Zeiten und untermauerte seine Ambitionen mit der besten Zeit im zweiten Probelauf. Somit waren seine guten Leistungen alles andere als überraschend. Das hat zur unmittelbaren Folge, dass man den Nordeuropäer immer auf der Rechnung haben muss.
Feuz, wie erwähnt, deckte seine Karten noch nicht auf. Er hat jedoch alle Trümpfe in der Hand. Der Eidgenosse hat die fünfte kleine Kristallkugel im Visier und ist bereit, alpine Skisportgeschichte zu schreiben. Der Südtiroler Dominik Paris hat sicher etwas dagegen und will alle Hebel in Bewegung setzen, auch einmal die begehrte Trophäe zu gewinnen. Der routinierte Franzose Johan Clarey möchte im Herbst seiner Karriere noch zu Großtaten ansetzen und viele Punkte sammeln.
Nach den zwei Abfahrten und einem Super-G in Lake Louise geht es weiter nach Beaver Creek. Auf der selektiven Raubvogelpiste gibt es dann zwei Super-G’s und eine Abfahrt. Richtig ausruhen können sich die Speed-Asse erst, wenn das Flugzeug wieder Europa ansteuert. „Man muss auch mit den Kräften gut haushalten können“, weiß Franz. „Und wenn man um die Kugel kämpfen will, muss man bei den ersten Rennen gleich dabei sein“, ergänzt Kriechmayr. Ob es für gute Platzierungen reicht, wird man sehen. Außerdem stehen mit den XXIV. Olympischen Winterspielen auch ein Höhepunkt in dieser Saison an.
Lake Louise (CAN)
– Fr., 26.11.2021, 20:00 Uhr (MEZ): 1. Abfahrt Herren
– Sa., 27.11.2021, 20:15 Uhr (MEZ) 2. Abfahrt Herren
– So., 28.11.2021, 20:15 Uhr (MEZ)/ Super-G Herren
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: laola1.at