Sölden – In diesem Jahr gibt es im Skiweltcup viele Neuigkeiten. Coronabedingt werden bei den ersten Rennen die Fans vor verschlossenen Türen stehen. Und die Titelverteidiger, wenn es um die große Kristallkugel geht, heißen dieses Mal nicht Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher.
Bei den Damen siegte die Italienerin Federica Brignone. Als der Vater von Shiffrin starb, legte die US-Lady eine Pause ein. Und just, wenn sie wieder ins Renngeschehen eingreifen wollte, wurde die Saison 2019/20 wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. In der Zwischenzeit zogen die azurblaue Athletin und die Slowakin Petra Vlhová an Shiffrin vorbei.
Auch bei den Herren gab es einen Sieger, den man sich vielleicht am Anfang des letzten Winters nicht erwartete. Aleksander Aamodt Kilde, der in den Speeddisziplinen erfolgreich ist, mausert sich auch im Riesenslalom. Der Norweger verwies den Franzosen Alexis Pinturault auf Platz zwei. Und auch im bevorstehenden WM-Winter will Kilde gemeinsam mit seinem Teamkollegen Henrik Kristoffersen und eben Pinturault erfolgreich sein. Außenseiterchancen werden den beiden ÖSV-Athleten Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer eingeräumt.
In den Speeddisziplinen der Herren sind Beat Feuz und Mauro Caviezel in der Rolle des Gejagten sicherlich im Vorteil. Bei den Damen, wenn es um Abfahrt und Super-G geht, wird Corinne Suter alles versuchen, weitere Kristallkugeln zu gewinnen. Brignone und Vlhová wissen auch, wie es sich anfühlt, so eine begehrte Trophäe in die Höhe zu stemmen, auch man die Kugeln per Post schickte und keineswegs beim letzten Saisonrennen überreicht wurden.
Neben Mayer und Kriechmayr gibt es mit Marco Schwarz einen Mann mit kristallenen Visionen. Nach guten Trainings im Sommer will er angreifen und nicht nur im Slalom erfolgreich sein, sondern auch dem Riesenslalom-Team nach einem Winter ohne Top-3-Rang das eine oder andere Mal Glücksgefühl bescheren. Marcel Hirschers früherer Erfolgstrainer Mike Pircher wird alles daransetzen, dass seine Jungs in der Weltspitze ankommen. Denn die Errungenschaften des Salzburgers, der nach dem Gewinn der achten großen Kristallkugel in Folge die Skier in die Ecke stellte, haben zu oft die Schwachstelle des ÖSV-Teams kaschiert.
Bei den Damen wollen die Riesenslalom-Spezialistinnen wieder zu Höhenflügen ansetzen. Im März 2016 gab es für den ÖSV durch die Tirolerin Eva-Maria Brem den letzten Hunderter im Riesenslalom Weltcup. Katharina Liensberger und Katharina Truppe zeigten vereinzelt auch ihr Talent im Slalom. Und im Speed-Team schauen alle auf die routinierten Nicole Schmidhofer und Stephanie Venier. Die jungen Athletinnen Franziska Gritsch und Nina Ortlieb, beide noch keine 25 Lenze auf dem Buckel, stiegen in den Nationalkader auf und wollen auch für Furore sorgen.
*** Programm AUDI FIS Skiweltcup Sölden *
Samstag, 17.10.2020: Riesentorlauf Damen (10.00 bzw. 13.00 Uhr)
Sonntag, 18.10.2020: Riesentorlauf Herren (10.00 bzw. 13.15 Uhr)
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: diepresse.com (Auszug)