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Der Kampf um Kristall: Nur Lara Gut-Behrami hat so gut wie eine Kugel sicher

Ski Weltcup Kalender 2020/21 der Damen und Herren (mit FIS-Grafik) (Foto: © FISI/ Pentaphoto/ Alessandro Trovati)
Ski Weltcup Kalender 2020/21 der Damen und Herren (mit FIS-Grafik) (Foto: © FISI/ Pentaphoto/ Alessandro Trovati)

Fassatal/Bansko – Nach der Ski-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo stehen die nächsten Ski Weltcup Entscheidungen an. Während die Damen im Fassatal im Einsatz sind, kämpfen die Herren in Bansko um Hundertstelsekunden und gute Platzierungen. Gar einige Vorentscheidungen, wenn es um die Kristallkugeln geht, können fallen. Doch der Reihe nach:

Aus schweizerischer Sicht haben neun Athletinnen und Athleten die Möglichkeit, um die begehrten Trophäen zu kämpfen. Lediglich Lara Gut-Behrami hat die Super-G-Kugel so gut wie sicher. Bei zwei ausstehenden Rennen führt die Weltmeisterin in dieser Disziplin mit 195 Zählern Vorsprung auf ihre Teamkollegin Corinne Suter. Es muss schon quasi mit dem Teufel zugehen, wenn die Tessinerin noch abgefangen wird.

Im Slalom hat die Slowakin Petra Vlhová noch die Nase vorne. Die Frauen bestreiten in diesem Weltcupwinter noch vier Torläufe. Der Rückstand der sich in einer überragenden Form befindenden Österreicherin Katharina Liensberger beträgt nur 40 Zähler. Weiterer 25 Punkte dahinter lauert die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Und auch die Eidgenossinnen Michelle Gisin und Wendy Holdener haben auch einige Chancen.

Im Riesentorlauf scheint der Drops gelutscht. Mit vier Siegen in fünf Rennen hat Marta Bassino 400 Punkte auf ihrem Konto. Im Kalender stehen zwei Riesenslaloms an. Die Italienerin, die bei ihrer Heim-WM maßlos enttäuscht war, hat einen komfortablen Vorsprung auf Tessa Worley und Michelle Gisin. Unmöglich ist nichts, aber der Rückstand von 124 bzw. 148 Punkten wird wohl zu groß sein.

In der Abfahrt hat die verletzte Dauersiegerin Sofia Goggia keine Chance mehr zu punkten. Die US-Amerikanerin Breezy Johnson, die in dieser Saison bereits fünfmal Dritte wurde und die amtierende Weltmeisterin Corinne Suter haben 195 bzw. 210 Zähler Rückstand. Die Zahlen sprechen für die Italienerin, und es gibt noch drei Abfahrten.

Im Abfahrtsweltcup der Herren will Beat Feuz natürlich wieder die kleine Kugel gewinnen. Noch stehen drei Abfahrten auf dem Programm. Matthias Mayer aus Österreich und Dominik Paris aus Südtirol könnten dem „Kugelblitz“ noch gefährlich nahekommen. Es kann durchaus sein, dass erst beim Saisonkehraus in der Lenzerheide feststeht, wer letztendlich den Kristallbecher in die Höhe stemmen wird.

Im Riesentorlauf hat Marco Odermatt 400 Zähler auf seinem Konto. Vor ihm liegt nur der Franzose Alexis Pinturault. In vier Rennen kann der Swiss-Ski-Mann durchaus 40 Punkte aufholen. Die Chancen von Loic Meillard, der 195 Punkte gesammelt hat, sind indessen eher gering.

Im Slalom zeigte Marco Schwarz einen bärenstarken Januar. Auch wenn er bei der Ski-WM in den bellunesischen Dolomiten im zweiten Lauf ausschied und die Goldmedaille mit dem Norweger Sebastian Foss-Solevag von jemand anderen gewonnen wurde, werden die beruhigenden 146 Punkte Vorsprung bei noch zwei ausstehenden Einsätzen reichen, um die Kristallkugel nach Kärnten zu holen.

Im Super-G stehen auch zwei Rennen an. Vincent Kriechmayr aus Österreich, seines Zeichens Weltmeister in dieser Disziplin, liegt 101 Zähler vor seinem Mannschaftskollegen Matthias Mayer. Mauro Caviezel (116) und Marco Odermatt (123) liegen zurück. Es wird schwer für Caviezel, den Vorjahrestriumph zu verteidigen.

Im Gesamtweltcup der Damen hat Petra Vlhová mit 989 gesammelten Punkten die Nase vorn. Doch Lara Gut-Behrami, die sich in einer sehr guten Form befindet, liegt bloß 41 Zähler zurück. Sie kann nach 2016 zum zweiten Mal die große Kristallkugel gewinnen. Michelle Gisin hat 807 Punkte gesammelt und kann aufgrund ihrer Fähigkeiten als Allrounderin in den Zweikampf eingreifen und ihn zu einem Dreikampf machen. Der Weltcupkalender 2020/21 sieht fünf Speed- und sechs Technikrennen vor. Die größten Chancen hat wohl Gut-Behrami, die in beiden Speeddisziplinen und im Riesentorlauf auftrumpfen kann.

Bei den Herren hat Alexis Pinturault einen beruhigenden Vorsprung von 225 Punkten auf den Schweizer Marco Odermatt. Außerdem kann sich der Franzose freuen, stehen doch vier Riesenslaloms noch an. Und da hat er die Möglichkeiten, seinen Kummer nach dem verpatzten zweiten WM-Durchgang zu vergessen und den Gegnern, die auch aus den eigenen Reihen kommen, Paroli bieten. Doch auch hier wird zum Schluss abgerechnet.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: srf.ch

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